St.-Johannes-Kirche

Die Pfarrei Esbeck, zu der auch die beiden Filialgemeinden Rixbeck und Dedinghausen zählen, gehörte bis ins Jahr 1821 zum Erzbistum Köln, erst danach zum damals erweiterten Bistum Paderborn. Daher gibt es in Dedinghausen auch den ,,Kölner Grenzweg“.

Das erste nachweisliche Kirchlein stand in Dedinghausen auf dem sogenannten Kapellenknapp, dem heutigen Standort des Ehrenmales und wurde um 1600 gebaut. Es gibt sogar noch eine „Zeitzeugin“, nämlich die im Jahr 1631 gegossene kleine Glocke, die sich jetzt im Stahlgerüst neben der Friedhofskapelle befindet und zu Beerdigungen immer noch ihren Dienst versieht.

Die zweite Kapelle aus Fachwerk wurde 1701 an gleicher Stelle erbaut und hatte bis zu ihrem Abbruch wegen Baufälligkeit bis 1884 Bestand. Aus dieser Zeit stammt der Grabstein aus dem Jahr 1712, nunmehr befestigt an der Südseite des Turmes unserer heutigen Kirche. 42 Jahre war Dedinghausen also kirchenlos.

Die Grundsteinlegung zu unserer heutigen Kirche war am Ostermontag, den 13.04.1925 und sie wurde nach einer arbeits- und entbehrungsreichen Zeit am 29.09.1926 eingeweiht.

1964 erklangen zum ersten Mal unsere jetzigen 4 Glocken vom Kirchturm. Bis dahin tat dies die vorgenannte kleine Glocke, die mit einem langen Seil zum Schwingen und Klingen gebracht wurde.

Auf Anordnung des Landkreises Lippstadt wurde unsere Kirche 1969 wegen Bauschäden am Gewölbe geschlossen. Nach Vollendung der notwendigen Sicherungs- und Renovierungsarbeiten fand am 11.04.1971 die feierliche Wiedereröffnung statt und zwar mit der vertrauten Innenraum- und Altarsgestaltung.

Im Gegensatz zu anderen Kirchen hat Dedinghausen sich erfolgreich gegen den so genannten ,,Bildersturm“ der 60-er Jahre gewehrt.

Zur Jahreswende 1992/1993 erhielt das Gotteshaus eine neue Heizungsanlage und einen frischen lnnenanstrich. Diese Pracht Wurde jedoch am 13.03.1998 durch einen Brandanschlag vernichtet. Nach einem eigenen Kraftakt und mit wohlwollender Unterstützung der Brandversicherung konnte noch im gleichen Jahr rechtzeitig zum Jubiläumsschützenfest wieder die Schützenmesse gefeiert werden.

lm Jahr 2006 erhielt der sakrale Raum dann durch eine neue Innenbeleuchtung eine besondere Aufwertung.

Neben der Entstehung und Entwicklung des reinen Kirchengebäudes ging Theo Husemann in seinen Ausführungen aber auch auf die besonderen Ausstattungsstücke wie Kelche, Monstranz, Muttergottesstatuen, Kommunionbank etc. ein und schilderte ferner die Gebräuche und Abläufe einer Messfeier in der Zeit vor dem letzten Konzil.

Auch die heimische Beerdigungskultur war Thema. Denn erst 1948 erhielt Dedinghausen einen eigenen Friedhof, der 1971/1972 erweitert wurde. Vordem wurden alle Verstorbenen auf dem Esbecker Friedhof beerdigt.

Größtenteils in Eigenleistung wurde 1974 die Friedhofskapelle errichtet, deren weiterer Bestand derzeit heftig diskutiert wird. *)

Ebensolche Eigenleistung war gefragt, als 1960 das Ehrenmal gebaut wurde. Dieser Ort der Besinnung ist wohl ein Schmuckstück in unserem Dorf, für deren Erhaltung und Pflege sich besonders der Schützenverein stark macht.

*) Anmerkung: Einvernehmlich nutzt der Schützenverein die umgewidmeten Räumlichkeiten der Friedhofskapelle und trägt Sorge für den Erhalt des Gebäudes.

Quelle: Kirchenführung mit Friedhof und Ehrenmal vom 03. Oktober 2011 von und mit Theo Husemann

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