Knapp 100 interessierte Bürger diskutieren mit der CDU im Bürgertreff über die Situation der Bäderlandschaft

(HWW) Nach der Schließung der Therme in Bad Waldliesborn hat die CDU Lippstadts mit einer Umfrage für mächtig Wirbel um die Bäderlandschaft unserer Stadt gesorgt. Allerorts wird das Thema diskutiert. In Deding-hausen wird das Thema besonders heiß diskutiert. Befürchtet man doch die Schließung des Lehrschwimm-beckens am Schul- und Sportzentrum im Kleefeld. Die CDU-Spitze wollte den aufkommenden Unmut in der Bürgerschaft befrieden und lud zu einer Informations- und Diskussionsrunde zum 27. November in den Bürgertreff nach Dedinghausen ein.

Das Podium der Veranstaltung (v.l.): Peter Cosak (CDU-Ratsfraktionsvorsitzenden), Markus Patzke, RM Bernhard Hörstmann-Jungemann, BM Arne Moritz und OV Bernhard Schäfers.

Gezählte 98 Personen waren dann anwesend, als CDU-Chef Markus Patzke gegen 19 Uhr die Versammlung eröffnete.
Zu Beginn war ihm eine gewisse Unsicherheit, die sich in unkonzentrierter Versammlungsführung äußerte, anzumerken. Auch Peter Cosak war zu Beginn der Versammlung etwas auf „Krawall gebürstet“, wie ein Anwesender bemerkte. Beides legte sich aber im Laufe des Abends.
Patzke gab einen Überblick über die Bädersituation, die BM Moritz ergänzte. Dabei gingen sie auch auf die Wahlversprechen und den Ratsbeschluss von 2020 ein. In beiden Fällen hatte man sich eindeu¬tig für den Erhalt des Dedinghauser Bades ausge-sprochen.
Beide Redner relativierten nun diese Aussagen. Man habe das damals unter der Prämisse möglicher Fördergelder gesagt bzw. beschlossen. Die Förder-geldanträge, so BM Moritz, seien aber in drei aufein-anderfolgenden Jahren nicht bewilligt worden. Eine Begründung dafür gäbe es nicht. In der Verwaltung sei aber die Vermutung aufgekommen, dass das daran gelegen haben könnte, dass das Bad in Deding-hausen nicht der Öffentlichkeit zur Verfügung stünde.
Dazu gab es in der Diskussionsrunde Anregungen und Zweifel. Das Argument, man hätte das Bad ja der Öffentlichkeit zugänglich machen können, wurde gekontert mit Bemerkungen: Die Kommune sei nicht für einen Bäderbetrieb zuständig und man habe eh kein Personal (Schwimmlehrer und/oder Aufsichts-personen). Das wiederum konnten anwesende Sport- und Schwimmlehrer*innen so nicht bestätigen.
So entwickelten sich im Verlauf des Abends immer wieder heftige Kontroversen. Die Darstellungen der CDU-Spitze und der Anwesenden gingen teilweise weit auseinander. Konnte man über Einschätzungen noch unterschiedlicher Meinung sein, so waren unterschiedliche Sach- und Fakteninfos doch eher befremdlich. Außerhalb des Podiums wurden den Darstellungen der kompetenten Redner*innen aus Reihen der Lehrerschaft oder von Schwimmkurs-anbietern größerer Glaube entgegen gebracht.
Allen voran machten Kathrin Mintert (Schulspreche-rin) und Mitarbeiter der ‚Kleinen Schwimmschule‘ einen eloquenten Eindruck und ernteten nicht selten Applaus.
Einig waren sich die anwesenden Experten*innen, die Zuhörerschaft und das Podium in der Einschät-zung, dass man zurzeit nicht auf das Bad in Deding-hausen verzichten könne.
Einig war man sich auch, dass es oberste Priorität hätte, dass alle Kinder Schwimmen lernen müssen.
Uneins war man sich über viele andere Sachverhalte: Was passiert, wenn das Bad in Dedinghausen nicht mehr tragbar oder nicht mehr funktionsfähig ist?
Umfassende Instandsetzung oder Abriss?
Welche Alternativen gibt es?
Ausbau des Cabrioli oder Erhalt des Dedinghauser Bades oder beides?
Auch wurden die Bedarfs- und Zeitenver¬teilrech-nungen angezweifelt, die die CDU vorlegte. Entgegen der CDU-Ansicht, dass aus¬reichend Schwimmflächen und Zeiträume für Schulen und Schwimmkurse zur Ver¬fü¬gung stünden, machten Anwesende andere Rechnungen auf.

Suse Hecker, Kathrin Mintert und Larissa Glöh – die Initiatorinnen von https://www.openpetition.de/ petition/online/erhaltung-des-lehrschwimmbecken-dedinghausen

Die aufgeführten Zeiträume wären nicht mit der Unterrichtsverteilung kompatibel und außerdem würden Anfahrzeiten nicht oder nur unbefriedigend berücksichtigt. So ver¬Sportstättenbe¬richt von 2018, in dem fehlen¬de Schwimm¬flä¬chen attes¬tiert wurden.
Weitere strittige Ansichten zogen sich bis zum Ende der Veranstaltung.
Als Fazit könnte man feststellen, dass das Podium und übrigens auch die anwesenden OVs unserer Nachbargemeinden, die folgende Ansicht vertraten: Dedinghausen solang erhalten bis ein Anbau im Cabrioli Ersatz schafft. Dem entgegen waren – soweit erkennbar – der Rest der Anwesenden der Ansicht: Das Bad in Dedinghausen muss auf jeden Fall renoviert und erhalten werden.
D.a. wird weiter berichten.

Anmerkung ( Bilder folgen)