Neues in der Neuen Mitte: Inklusionsbetrieb Dorfladen für Dedinghausen?

Es war lange ruhig um das Thema Dorfladen in Dedinghausen, wirklich geruht hat die Suche nach einem wirtschaftlich verantwortbaren Konzept jedoch nie. Der Caritasverband für den Kreis Soest hat unserem Verein „Dorf mit Zukunft“ (DmZ) und der Stadt kürzlich vorgeschlagen, einen kleineren Lebensmittelladen zu errichten. Mit einem neuartigen inklusiven Dorfladenkonzept kann nun Nahversorgung mitten in unserem Dorf wieder möglich werden. Dieser Vorschlag wurde von der Stadt und DmZ sehr positiv aufgenommen.

Worum geht es? Der Caritasverband plant im Kreis Soest zwei neuartige inklusive Dorfläden – einen davon in der „Neuen Mitte“ am Haslei in Dedinghausen. Bereits am 26. Juni stand eine für diesen Dorfladen notwendige Änderung des Bebauungsplans auf der Tagesordnung des Stadtentwicklungsausschusses. Die entsprechende Beschlussvorlage, über die unsere Dorfzeitung D.a. in der aktuellen Ausgabe berichtet, wurde seitens der Stadt Lippstadt im Vorfeld öffentlich einsehbar auf die städtische Homepage gestellt.

Eine mögliche Option für die Caritas ist die Umsetzung des Dorfladens im Rahmen des Inklusionsbetriebes Cari Fix. Was ist ein Inklusionsbetrieb? Ein Inklusionsbetrieb ist ein Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes, das sich neben seiner wirtschaftlichen Tätigkeit einen sozialen Auftrag gegeben hat: Es beschäftigt Menschen mit und ohne Behinderung. Diese Betriebe sind rechtlich und wirtschaftlich selbstständig und müssen sich am Markt behaupten.

Was ist das Neuartige an dem Ladenkonzept der Caritas? Der Dorfladen ist deutlich kleiner als z.B. der Combi in Esbeck, wird dennoch ein Vollsortiment mit marktgängigen Preisen und einem Angebot an regionalen und auch Bio-Lebensmitteln bieten. Geplant ist eine Ladenführung in Hybridform, d.h. in den Kernöffnungszeiten ist Personal im Laden anwesend. Zugleich ist das Dorfladen-Konzept sehr digital ausgelegt. Durch einen kontrollierten Zugang über ein Kartensystem (EC- oder Kundenkarte) können erweiterte Öffnungszeiten – dann ohne Personal vor Ort – angeboten und die Einkäufe an der Selbstbedienungskasse bezahlt werden. Auf ein Alkoholangebot wird bewusst verzichtet. Weiterhin ist angedacht, einen Einkaufsservice für immobile Menschen anzubieten, d.h. sie zuhause abzuholen und zusammen einkaufen zu gehen.

Wichtig: Die Caritas weist darauf hin, dass für die Umsetzung des Dorfladens Fördermittel notwendig sind. Diese werden im Juli beantragt. Erst wenn die Bewilligung vorliegt, kann mit dem Bau des Dorfladens begonnen werden. Und erst dann kann zusammen mit dem geplanten neuen Quartierszentrum im alten Sportheim u.a. mit Dorfcafé und Dorfküche eine lebendige neue Dorfmitte entstehen. Das Konzept für die Umnutzung und den Umbau des Sportheims zum Quartierszentrum hat DmZ mit Unterstützung durch ein Förderprogramm des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW in Kooperation mit dem Forschungszentrum Jülich weiterentwickelt.

Das Ministerium hat für ein Jahr das Beratungsunternehmen „startklar a+b“ aus Köln beauftragt und finanziert (Wert 20.000 €). Mit diesem Unternehmen hat DmZ Detailplanungen für Umbau, Kosten und Finanzierung sowie das Nutzungskonzept und den Jahreswirtschaftsplan erarbeitet. Das Ergebnis der Beratungen war, dass der Umbau des Sportheims zum Quartierszentrum zunächst nur im Bestand erfolgen soll. Die o.g. Sitzungsvorlage des Stadtentwicklungsausschusses enthält eine graphische Darstellung der Raumplanung und der Nutzungsbausteine. Aufgrund der neuen Entwicklungen mit dem Dorfladen der Caritas soll auch kein Dorfmarkt mehr im Quartierszentrum vorgesehen werden.

Übersichtsplan Projekte Neue Mitte

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Nutzungsbausteine Quartierszentrum

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