Instandsetzung des Geländes an der Bienenhütte

Ein Beitrag von Bettina Schmolke-Kohl und Bernhard Schäfers

Wiederbelebung eines Naturparadieses für Bienen und Menschen

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger unseres Dorfes haben in den vergangenen Monaten die Veränderungen zur Kenntnis genommen, die an der Bienenhütte zu beobachten sind. Da wir häufig gefragt werden, was dort weiter geschehen soll, möchten wir hiermit nun einen groben Einblick in unsere Überlegungen geben.

Geschichte der Bienenhütte

Zunächst ein kurzer Überblick über die Geschichte der „Bienenhütte Dedinghau­sen“. In den 60iger Jahren errichtete Günther Kohl (sen.) auf dem Gelände drei historische Bienenhäuser, die zuvor bereits von seinem Vater für die Imkerei in der Walachei am Ortsrand von Dedinghausen genutzt wurden. Mit großer Begeisterung bewirtschaftete Günther Kohl (sen.) dann auf dem Gelände in Dedinghausen in Spit­zenzeiten über 100 Bienenvöl­ker. Zeitweilig war es zu dieser Zeit die größte Imke­rei im Kreis Soest. Bis zu seinem Tod im Jahre 1992 widmete er seine große Leidenschaft der Imkerei.

Die „Bienenhütte“ war weit über die Dedinghauser Ortsgrenzen hinaus bekannt als eines der Wahrzei­chen des Ortes. Zu dieser Zeit wurde auch die Straße „An der Bienenhütte“ danach benannt, unserer Kenntnis nach die einzige Straße weltweit, die diesen Namen trägt.

Häufig diente die „Bienenhütte“ als Ort des Zusam­mentreffens der Imker, als gelegentlicher Schulungs­ort für Kindergartengruppen und Schulklassen mit Vorträgen über die Bienenhaltung, schließlich als zwangloser Treff für Bürger und Bürgerinnen des Ortes, die sich gern in dem kleinen Naturparadies aufhielten.

Nach dem Tod des Imkers wurde das Gelände über ca. zwei Jahrzehnte vom Imkerverein Lippstadt als Lehrbienenstand genutzt. Das Interesse der Mitglie­der ließ allerdings über die Jahre nach, so dass es im Jahre 2017 zur Auflösung des Nutzungsverhältnisses kam. Auch ein anschließend ab Mai 2017 bestehen­der privater Pachtvertrag wurde zum Ende August 2018 wieder aufgelöst.

Wiederbelebung der Bienenhütte

Aufgrund des Zustandes des Geländes und der Befürchtung, dass die notwendigen Instandsetzungs­arbeiten auf dem Gelände an der Bienenhütte über­hand nehmen könnten, wurde im Frühjahr des letzten Jahres kurzzeitig vom Eigentümer auch der Verkauf des Grundstückes in Erwägung gezogen.

Nach Überlegungen und Beratungen mit einigen Dedinghauser Bürgern haben wir jedoch inzwischen eine Interessengemeinschaft gegründet, die sich primär für die Erhaltung der Bienenhütte einsetzt und die Bienenhaltung wiederherstellen will. Dazu soll ein ortsnaher Imker als zukünftiges Mitglied der Inte­ressengemeinschaft einen Teil seiner Bienenvölker auf dem Gelände bewirtschaften.

Wichtig ist uns, dass das traditionsreiche Gelände an der „Bienenhütte“ wieder in das Bewusstsein der Dorfgemeinschaft eingebunden werden kann und seine Bedeutung im heimatlichen Umfeld unseres schönen Ortes wie in früherer Zeit wieder erlangt.

Darüber hinaus wäre es schön, wenn ein zukünftig dort tätiger Imker gelegentlich kleinere Besucher­gruppen (z.B. Kindergartengruppen, Schulklassen oder andere interessierte kleinere Gruppen) aus Dedinghausen oder der näheren Umgebung über die Bienenhaltung informieren könnte. Auch kleinere auf die Bienenhaltung und auf Naturerlebnisse bezogene Aktivitäten (z.B. Bau von Insektenhäusern, das Anlegen und Pflegen einer Obst- und Blumenwiese, ein Informationsparcours mit altersgemäßen Quiz- und Rätselfragen) sind geplant.

So könnte die „Bienenhütte“ vielleicht wie in frühe­- rer Zeit die eigentliche Bestimmung zurückerlangen, als Günther Kohl (sen.) dort voller Begeisterung jede freie Minute für die Bienenhaltung nutzte und inte­ressierten Besuchern gern Rede und Antwort stand.

Etwas konkreter werden inzwischen fol­gende Zielsetzungen von unserer kleinen Interessengemeinschaft angestrebt:

  • Auf dem Gelände sollen Informationstafeln errichtet werden, die über die Geschichte der Bienenhütte im heimatlichen Umfeld informieren.
  • Auf Informations- und Schautafeln soll die Bedeutung der Bienenhaltung für die Natur und das Gemeinwohl erklärt werden.
  • In einem der Gebäude sollen Publikationen und Illustrationen über die Bienenhaltung bei Veranstaltungen (z.B. Tag der offenen Tür, traditionsbezogene Dorffeste etc.) zur Information bereitgestellt werden.
  • Durch das Anlegen einer Obst- und Blumenwiese soll ein Biotop für Bienen und andere Insekten entstehen.
  • Die vorhandenen Bienenhäuser sollen in ihrer Substanz erhalten und dazu instand gesetzt werden.

Die bis heute seit Inangriffnahme der Initiative ange­fallenen Kosten für die bereits vollzogenen Maß­nahmen (Beginn der Neueinfriedung des Geländes, Baggerarbeiten, Erdaushub, Neuanlage für Wege durch Einbringen von Schotter und Dolomitsand, Einsaat des Geländes etc.) wurden bislang privat von den Mitgliedern der Interessengemeinschaft getra­gen. Darüber hinaus wurden unzählige Arbeitsstun­den eingesetzt, um den jetzigen Zustand des Gelän­des zu erreichen. Nicht unerwähnt bleiben darf an dieser Stelle, dass uns zudem einige Bürger des Ortes tatkräftig und/oder organisatorisch enorm unterstützt haben bzw. noch unterstützen, so dass die Instandset­zungsarbeiten nach und nach angegangen werden können.

Für einen Teil der oben genannten Zielsetzungen haben wir eine Förderung beim RP-Arnsberg im Rahmen des sogenannten „Heimat-Schecks“ bean­tragt. Der Zuschuss in Höhe von 2000 Euro steht uns inzwischen zur Verfügung. Die zweckgebundene Förderung des Landes bezieht sich auf die Illustrati­on der Bienenhaltung (Informations- und Schauta­feln) und die Herstellung des Bienenbiotops durch bienenfreundliche Bepflanzungen (Sträucher, Obst­bäume etc.).

Zukunftsperspektiven

Trotz der großen Fortschritte, die wir in den letzten 12 Monaten erreicht haben, stehen noch weitere Dinge an. Zu nennen wären beispielsweise Pflaster­arbeiten zur Erweiterung der Terrasse, Ersatz schad­hafter Hölzer an den bereits ca. 100 Jahre alten Bienenhäusern, Abdichtung undichter Dachflächen, Neuanstrich der Holzhäuser mit bienenfreundlicher Farbgebung, weitere Einfriedungsarbeiten, Anbrin­gen von Einfahrtstoren, typische Gartenarbeiten wie die Pflege der bereits bestehenden Blumenbeete und Neubepflanzung mit Bäumen und Sträuchern.

Wir sind sehr erfreut, von vielen Bürgerinnen und Bürgern unseres Dorfes eine so durchgängig positive Rückmeldung auf das schon Erreichte und zukünftig Angestrebte zu erhalten. Dennoch wissen wir, dass wir die noch anstehenden Arbeiten nicht allein bewältigen können. Die Arbeit lastet derzeit einfach auf zu wenigen Schultern, so dass wir zwingend auf weitere tatkräftige Unterstützung angewiesen sind.

Wir wären sehr dankbar, wenn einige Dedinghauser Bürger und Bürgerinnen bei den noch anstehenden Instandsetzungsarbeiten zeitweise helfen könnten, wozu man natürlich nicht zwingend Mitglied der Interessengemeinschaft werden muss.

Bitte setzen Sie sich mit uns in Verbindung, wenn Sie sich vorstellen können, bei den noch anstehenden Arbeiten zu helfen. Dauerhaft kann die Umsetzung des Vorhabens wohl nur gelingen, wenn die Arbeit von vielen Schultern getragen wird.

Stellvertretend für die Mitglieder der Interessenge­meinschaft:

Bettina Schmolke-Kohl, Am Gurgeskamp 43, Tel.: 2709459

Bernhard Schäfers, Am Birkhof 63, Tel.: 10981

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